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„…zu tun, was sie mich lehren“

29. Oktober 2021

“ Heide – das breitet sich wie ein Zauberwort vor uns aus. Davon hat jeder eine Vorstellung.

Oft werde ich gefragt: „Haben Sie auch Heidehonig?“ Wenn ich dann darauf verweise, daß in meiner Gesamternte (ich ernte gewöhnlich nur einmal am Ende der Saison) auch Heidehonig enthalten ist, so übt das eine beruhigende Wirkund auf meine Kunden aus……

…..Aber die Heide ist heute nicht mehr das, was sie früher einmal war. Dieser oft zitierte Satz enthält manche Wahrheit, auch wenn wir sie nicht so gern wahrhaben wollen.

Weite, Armut, Abgeschiedenheit und Einsamkeit gaben der Heide früher das Gepräge, machten sie zu dem kargen, aber auch romantischen Land, das besonders Hermann Löns so ergreifend zu schildern wußte. Heute, wo die Heide zum Naturreservat zusammengeschrumpft ist und (ausgenommen die Naturschutzgebiete) weitgehend ihre Zusammenhänge verloren hat, sucht man manche Kostbarkeit vergeblich in ihr. Das Kullern der Birkhähne im Frühjahr ist verstummt, und die Heidelerchen dudeln nicht mehr vor Fröhlichkeit. Wer beides erlebt hat, das weiße Fächerspiel des liebestollen Birkhahns, das Auf und Ab des Heidelerchenfluges, als flöge sie über Täler und Höhen, wird es schmerzlich vermissen. Die stumm weidende Heideschnuckenherde  dem Standbild des Schäfers, das Hecheln des aufmerksamen Hirtenhundes, das verträumte Bild einer Bienenjagd mit einer Woge summenden Bienen davor – man hat es für die NAchwelt aufbewahrt, aber tief in unserem Inneren ist es uns verloren gegangen…..“

 

Wolfgang Golz, aus: „….zu tun, was sie mich lehren/Aufsatz S.59 Heide – 1976 – “, Broschüre VI, 1985

 

(D JES)

 

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Datum:
29. Oktober 2021