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O Melissomomos: Der Tanz der Königin
13. September 2021 @ 17:30
„Du hast Glück hör zu. Das klingt wie ein Lied nicht wahr?
– Was ist das?
Das sind die Jungfrauen, die Königinnen werden möchten. Sie versuchen, die Türen einzuschlagen, um aus ihrem Wachsgefängnis zu entkommen. Aber die Wächter sind bereit und füllen die Löcher wieder.
– Wieso hält man sie denn gefangen?
Weil nur die Bienenkönigin rausdarf. Die anderen müssen drinnen bleiben, für den Fall, dass der Königin etwas zustößt. Die Drohnen werden sich bald zum Wasser begeben. Sie sind noch vor uns dort.
– Was machen sie?
Sie warten auf ihre Königin. Wenn sie kommt, tanzen sie alle zusammen hoch in den Lüften. Und sie wird eine auswählen, eine einzige.
– Ist das der Tanz der Königin?
Ja, das ist er.“
Quelle: Theo Angelopoulos: O Melissokomos, 1986
Der Bienenzüchter (Untertitel des griechischen Originals)
In der Anfangsszene des Films „Der Bienenzüchter“ liegt ein Brautstauß auf einer verregneten Hochzeitstafel (Abb.). Der Vater der Braut ist resigniert, geschieden und mit der Hochzeit verlässt auch die Tochter das Haus. Der Hobbybienenzüchter begibt sich mit seinen Bienenvölkern auf eine Reise in den Süden. Neuen Lebensmut findet er dabei nicht und auch seine Bienenvölker sterben nach und nach. Angelopoulos‘ Film erzählt über die Einsamkeit des Bienenzüchters und entwirft metaphorisch vielschichtige Räume in grauen und bräunlichen Tönen.